„Quaaak.“, hörte ich, kaum dass ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte.
„Quaaak?“, fragte ich in die milde Frühlingsluft, doch niemand antwortete.
Ich sah mich um, zuckte dann mit den Schultern und ging weiter.
„Quaaak.“, verahm ich erneut, und diesmal sah ich ihn. Ein paar Zentimeter abseits des Weges im taubedeckten Gras hockte ein klitzekleiner Frosch. Hätte ich ihn mir nicht kürzlich geschnitten, wäre mein Daumennagel größer gewesen als dieser kleine grüne Geselle.
„Hallo Frosch.“, begrüßte ich ihn.
„Quaaak.“, antwortete er, und ich verstand: Das war kein Frosch, sondern eine Kröte. Ein Krötchen, um genau zu sein.
„Quaaak.“, ergänzte das Krötchen, und ich nickte schmunzelnd. Amphibien haben einen überraschend guten Sinn für Humor.
„Angeblich bringt es Glück, an einer Kröte zu lecken.“, teilte ich dem Krötchen mit. „Darf ich?“
„Quaaak.“, meinte das Krötchen, und ich hob es sanft aus dem Gras.
Vorsichtig berührte ich den grünen, gesprenkelten Rücken mit meiner Zungenspitze.
„Ich merke nichts.“, sagte ich.
„Quaaak.“, sagte das Krötchen.
„Du hast Recht.“, antwortete ich und leckte nun richtig. Einmal. Zweimal. Dreimal.
„Ich merke noch immer nichts.“, meinte ich. „Angeblich bringt es doch Glück, an einer Kröte zu lecken.“
„Bringt es auch.“, sagte das Krötchen glücklich. „Allerdings nur der Kröte.“
Das Krötchen quaaakte noch einmal und hüpfte dann beschwingt davon.