Ich lief gerade nach Hause, tief in Gedanken versunken, die Hände tief in den Manteltaschen vergraben, den Kopf von Schal und Mütze umkränzt, als ich einer Schneeflocke begegnete.
Sie lag auf dem Boden und wirkte außerordentlich sympathisch.
„Hallo.“ sagte ich.
„Hallo.“, sagte die Schneeflocke und fing sogleich an, Konversation zu betreiben. „Heute ist es ein bisschen wärmer, oder?“
Ich schwieg kurz, nickte dann. Meine dicken Winterklamotten waren für das heutige Wetter etwas übertrieben.
„Morgen soll es wieder kälter werden.“, sagte ich. „Hab ich im Radio gehört.“
Die Schneeflocke sah mich an, sah wieder weg, sagte nichts. Dann flüsterte sie etwas.
„Entschuldigung. Wie bitte? Ich habe dich nicht ganz verstanden.“, sagte ich.
Die Schneeflocke flüsterte erneut: „Ich fühle mich komisch.“
Ich sah sie an.
„Aber du siehst super aus!“, entgegnete ich und meinte es ernst. Sie sah wirklich super aus.
„Na dann ist ja gut.“, antwortete die Schneeflocke, und das Gespräch war vorbei.
Ich blickte noch einmal auf mein Spiegelbild in der kleinen Pfütze und ging.