Ich wollte gerade die Strecke überqueren, als ich die Schnecke sah.
Sie kam von rechts, hatte also Vorfahrt. Ich hielt an und stieg vom Rad. Die Schnecke bewegte sich nicht.
Ich wartete. Die Schnecke bewegte sich nicht.
Ich wartete noch ein bisschen. Die Schnecke hatte eindeutig Vorfahrt. Sie kam schließlich von rechts.
Sie bewegte sich nicht.
‚Wahrscheinlich ist sie nur sehr langsam.‘, dachte ich.
Die Schnecke bewegte sich nicht.
‚Sehr sehr langsam.‘, korrigierte ich mich in Gedanken.
Die Schnecke bewegte sich nicht.
‚Andererseits‘, überlegte ich, ‚besteht die Schnecke hauptsächlich aus einem Haus. Und Häuser haben üblicherweise keine Vorfahrt.‘
Ich schaute die Schnecke an. Sie schien sich ein paar Millimeter vorwärts bewegt zu haben. Aber ich war mir nicht sicher.
‚Ich fahr jetzt einfach.‘, dachte ich und stieg auf mein Rad.
Die Schnecke bewegte sich nicht.
„Ich fahr jetzt einfach.“, sagte ich vorsichtshalber, falls es sich die Schnecke noch einmal überlegen sollte.
Die Schnecke bewegte sich nicht.
Ich radelte über die Kreuzung, an der Schnecke vorbei – und wich im letzten Moment einem Frosch aus,
„Ey.“, quakte der Frosch. „Ich hatte Grün!“
Ich nickte einsichtig und wartete, bis der Frosch vorbeigehüpft war.