Die Enten schliefen noch, als ich am Parkteich vorbeiging. Dennoch hörte ich ein Geräusch, und als ich genauer hinsah, entdeckte ich einen Goldfisch, der herzzerreißend weint. Der See war fast voll, stellte ich fest, und wenn der kleine Goldfisch nicht bald aufhörte zu weinen, würde er bestimmt überschwappen.
„Warum weinst du denn?“, fragte ich den Goldfisch und hoffte, dass meine Worte bis zu ihm vordrangen. Immerhin befand er sich unter Wasser und weinte heftiger als ein Rebstock.
Der Goldfisch sah auf, blickte mich mit großen Goldfischaugen an und weinte noch ein bisschen mehr.
„Es tut so weh.“, blubberte er zwischen den Tränen hervor, und ich hätte das arme Kerlchen am liebsten gedrückt und mit Liebe überschüttet. Alles wird gut, wollte ich sagen, wollte ich ihm zu verstehen geben, doch klangen diese Worte nur schwach und nutzlos.
„Was tut dir denn weh?“, fragte ich das Fischchen und hoffte inständig, dass es nichts Schlimmes war.
„Meine Backenzähne!“, weinte der kleine Goldfisch, und der See schwappte bedrohlich ans Ufer. „Ich habe Backenzahnschmerzen!“
„Aber Goldfische haben gar keine Backenzähne!“, wunderte ich mich.
Der Goldfisch schwieg verdutzt.
„Ach, stimmt ja.“, sagte er dann, lächelte und schwamm davon.