Wenn ich das Auto nutze, das mein Bruder normalerweise fährt, neige ich aus Faulheit dazu, die eingelegte Musik beizubehalten, den tatsächlich neigen unsere Musikgeschmäcker dazu, sich zu ähneln.
Ich konnte bisher weder mit Motörhead noch mit Iron Maiden etwas anfangen, doch weil er stets äußerst begeistert von diesen Musikformationen schwärmte, ließ ich das Maiden-Album in Autoradio, während ich Hunderte Kilometer auf deutschen Autobahnen zurücklegte. Nach einer Weile nervte mich „Fear of the Dark“, doch war kein Anlass, andere Musik auszuwählen. Erst als ich zum gefühlt zehntausendsten Mal „Rime Of The Ancient Mariner“ vernahm, hielt ich es nicht mehr aus. Während der Fahrt öffnete ich das Handschuhfach, nahm das nächstbeste Album heraus, ohne einen Blick darauf zu werfen, und legte es ein.
Es war Blind Guardians „A Night At The Opera“. Obwohl ich Blind Guadian früher sehr mochte, hatte ich damals, 2002, als dies Album herauskam, nichts damit anfangen können. Es sei überproduziert, hieß es, und obwohl ich mir unter dem Begriff nicht viel vorstellen konnte, fühlte er sich richtig an. Einzig „And Then There Was Silence“, ein 16-Minuten-Stück gefiel mir wirklich.
Mein Bruder hingegen mochte das ganze Album, mag es immer noch. ‚Nun gut‘, dachte ich, ‚Wenn er es mag, habe ich mich vielleicht nicht lange genug damit beschäftigt.‘
Also hörte ich hunderte Kilometer lang „A Night At The Opera“. Erneut und immer wieder.
Das Album steckt noch immer im Autoradio, doch es ist mir trotz aller Beschäftigung, trotz diverser Mitsingversuche und Favoritenlieder nicht gelungen, es zu mögen.
Aber als ich heute morgen erwachte, erklang „Battlefield“ in meinem Kopf, ein komplexer Song, von dem ich nicht viel mehr als ein paar Zeilen mitzusingen imstande bin, der mich dennoch nicht losließ.
Jedoch ob er mir gefällt, vermag ich nicht zu sagen.
There on the battlefield he stands
Down on the battlefield he’s lost
And on the battlefield it ends