Das Wort „Mut“ assoziiere ich übrigens – und das wurde mir gerade zum ersten Mal seit langem wieder bewußt – immer noch mit dem feigen Löwen aus Wolkows „Der Zauberer der Smaragdenstadt“.
Erstaunlich, wie sehr Kinderbücher prägen. Beispielsweise entsinne ich mich nur zu gut einer Geschichte der sogenannten Pizzabande, bei der sich ein normaler Mann als Punker verkleidete und in dieser Verkleidung eine Bank ausraubte – weil er dadurch, daß er sich auffällig verhielt, letztlich unauffällig wurde.
Auch weiß ich noch genau, wer mich das erste Mal mit Enid Blytons „Fünf Freunde“ in Berührung brachte – und daß ich erstaunt war, wieviele Bücher dieser Machart es gab. Oder Wolfgang Eckes „Perry Clifton“, der mich bis heute begeistert.
Oder „Drei lustige Gesellen“ von Eno Raud, ein Kinderbuch, in das ich mich immer wieder verlieben könnte. Wie knuffig waren doch Muff und seinen Hund Kragen, Moosbart und seine Preiselbeeren im Bart und Halbschuh, der immer mit den Zehen wackelte.
Sehnsucht? Eher nicht, denn mit der Zeit habe ich unzählige wirklich gute Bücher gelesen, an die ich mich mit ähnlicher Begeisterung erinnere. Allerdings, das muß ich zugeben, assoziiere ich keines von denen mit dem Wort „Mut“.
Dennoch fallen mir bei „Mut“ auch zwei Zeilen von Dornenreich ein:
Mein Innerwille ist mein Docht
Mein Mut ist meine Flamme
Und so.