FFFfF: Geld

Bestimmt fiel es bereits auf. Wenn nicht, verweise ich noch einmal explizit darauf: Weil hin und wieder diverse Fragen zu Fred und mir auftauchten, ließ ich mich dazu herab, trotz Kopfschmerzen ein Interview zu geben.
Wer mich interviewte? Äh… Ich selbst, natürlich.

Und so.


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[Im Hintergrund: Cannibal Corpse – „The Wretched Spawn“]

FFFfF: ZGF – Zuweilen Gestellte Fragen

Nachdem ich es hin und wieder ankündigte, gibt es nun endlich die ZGF, die Zuweilen Gestellten Fragen – und Antworten darauf.

Viel Spaß damit.

Woher nimmst du eigentlich deine Ideen?
Äh… Ehrlich gesagt, mag ich diese Frage nicht. Kann ich tauschen?

Okay. Andere Frage:
Wie kommst du nur immer auf die Comics?

Und die Frage ist jetzt besser?

Nochmal tauschen geht nicht.
Mist.

Also?
Es ist unterschiedlich. Eine klassische Möglichkeit, zu einer amüsanten Idee zu gelangen, ist, mich hinzusetzen, sämtliche Umgebungsgeräusche zu tilgen und in mich hineinzuhorchen. Irgendwann tauchen dann Bilder, Situationen oder Wörter auf, mit denen ich herumspiele. Das bedeutet, daß ich Fred mit diesem Dingens konfrontiere und schaue, was er [oder der Käfer, oder die Spinne, oder die Schnecke, oder der Wurm, oder Batman, oder…] daraus machen würde. Dabei denke ich möglichst albern – was mir durchaus leicht fällt.

Wie lange dauert das normalerweise?
Unterschiedlich. Das kann ein paar Sekunden dauern, aber auch eine halbe Stunde – mit Pausen natürlich.

Und was gibt es noch für Ideenfindungsoptionen?
Spontane Assoziationen. Ich lese oder höre ein Wort, und in meinem Kopf findet sich sofort die passende Geschichte. Oder ich höre etwas und fühle, daß sich daraus etwas machen läßt. Dann beginnt wieder das In-Mich-Hineinhorchen. Manchmal klaue ich auch Ideen aus dem echten Leben, aus meinem oder dem anderer. Oder ich lasse Fred sich für mich über irgendetwas empören – und versuche, das einigermaßen amüsant zu gestalten. Oder irgendwer kommt vorbei und knallt mir einen Begriff vor den Kopf, aus dem ich einen Comic zu machen habe. Ich weigere mich natürlich, aber letztlich bleiben meine Gedanken daran hängen.

Passiert es, daß dir absolut nichts einfällt?
Oh ja! Manchmal klebe ich an einem Wort oder an einer Situation fest, aus dem/der sich überhaupt nichts machen läßt. [Das reimt sich.] Ich grüble und grüble und komme nicht davon los – aber gelange auch zu keinem Ergebnis. Das macht mich fertig. In den meisten Fällen entsteht daraus ein mittelmäßiger Comic, der sozusagen eine Notlösung darstellt. Oder mir gelingt es, die Idee kurzfristig abzustreifen, eine andere zu finden, die alte Idee am nächsten oder übernächsten Tag wiederaufzunehmen – und dann etwas Gutes draus zu machen.

Spielt Zeitdruck bei Kreieren eine Rolle?
Oh ja. Am wenigsten fällt mir ein, wenn ich nur noch eine Stunde Zeit habe bis Mitternacht. Nun ja, vielleicht fällt mir nicht weniger ein, aber ich bin schneller zufriedengestellt. ‚Ja, das ist okay.‘, denke ich und akzeptiere die erstbeste Idee, die nicht immer wirklich gut ist. Aber ich tröste mich, daß ich am nächsten Tag eine bessere Idee finden kann.

Hast du das Gefühl, dir gehen irgendwann die Ideen aus?
Ja und nein. Eigentlich habe ich fast täglich Angst, daß mir nichts einfällt. Aber allein, weil mir bisher immer wieder etwas eingefallen ist, gehe ich davon aus, daß das noch eine Weile so weitergehen wird.

Das heißt, du bekommst allmählich Routine?
Sicherheit. Es stört mich nicht, bis kurz nach Elf zu warten, bis ich anfange, mir etwas auszudenken. Weil ich weiß, daß mir etwas einfallen wird. Und dieses Wissen sorgt letztendlich dafür, daß mir auch etwas einfällt.
Na gut, ich schäme mich, wenn ich Minderwertiges zusammenzeichne, doch ich tröste mich gleichzeitig mit dem „Morgen-Ist-Auch-Noch-Ein-Tag“-Gedanken. Hinzu kommt, daß die Geschmäcker glücklicherweise verschieden sind und daß Comics, die ich für weniger gelungen halte, zuweilen recht gut ankommen – was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Heißt das im Umkehrschluß, daß Comics, die du wirklich gut findest, nicht ausreichend gewürdigt werden?
Natürlich. Ja. Aber mir reicht es eigentlich, wenn ich mich amüsiere. Das schenkt mir das Vertrauen, daß es auch andere gibt, die das lustig finden werden. Hin und wieder wundere ich mich, ob irgendetwas an dem Comic mißverständlich war, doch ich traure nicht fehlenden Kommentaren hinterher. Es ist so, wie es ist. Fertig.

Gibt es denn Comics, die keiner versteht?
Weiß ich nicht. Manchmal, vor allem, wenn Freunde die Originalzeichnungen in den Händen halten, erhalte ich als Reaktion ein Gesichtsfragezeichen. Dann erkläre ich geduldig, was ich meine. Der Aha-Effekt erzeugt dann aber das Lächeln, das ich bezweckte.
Sonst gab es eigentlich keine Nachfragen, was aber vermutlich damit zusammenhängt, daß es im Netz nicht üblich ist, bei Nichtgefallen oder Unverständnis Kritik anzubringen oder zu fragen. Ignorieren geht schneller.

Heißt das, daß es Menschen gibt, die deine Comics nicht leiden können?
Vermutlich. Aber für die zeichne ich ja nicht.

Sondern?
Wenn ich jetzt „Für mich.“ antworte, dann werde ich verhöhnt, weil es mir sowieso keiner glaubt. Als ich anfing, zeichnete ich vorrangig für mich. Das tue ich immer noch, doch da es genug Leute gibt, die mich auf den Comic anzusprechen pflegen, ist es albern zu behaupten, daß ich nicht auch für andere zeichne.

Sondern für das Lob, das dir dadurch beschert wird?
Hehe, nein. Mit Lob kann ich nicht wirklich umgehen. In den Kommentaren tue ich mich meistens schwer damit, darauf zu antworten. Mir ist es Lohn genug, wenn ich sehe [oder gesagt bekomme], daß jemand nach der Lektüre des Comics lächelte oder gar lachte. Vielleicht ist das meine [beziehungsweise des Comics] Aufgabe: zu unterhalten.

Bist du des Lobs nicht allmählich überdrüssig?
Hehe. Bestimmt nicht. Die Lobhudelei zeigt mir, daß ich mich auf einem guten Weg befinde – auf dem ich ruhig weitergehen darf. Allerdings gebe ich zu, daß es mir schwerfiele, von diesem Weg abzuweichen, weil er schließlich das ist, was ich machen möchte.
Ich achte nur darauf, daß ich nicht irgendwann abhebe und mich für den Oberchecker halte. Aber im Augenblick bin ich noch extrem selbstkritisch, so daß diesbezüglich keine Gefahr droht.

Würdest du dich für den täglichen Fred-Comic bezahlen lassen?
Was für eine blöde Frage. Käme jemand zu mir und würde mir anbieten, mich dafür zu bezahlen, daß ich genau das mache, was ich bisher ohne Bezahlung tat, für’s Atmen zum Beispiel, dann würde ich mich dessen natürlich nicht verwehren.
Aber ich will den Comic frei von Werbung und ähnlichem halten. Käme also jemand zu mir und wünschte Fred in einem Werbespot, so würde ich mich vermutlich weigern. Ich bin durchaus imstande, andere Figuren zu kreieren, die nicht minder knuffig sind.
Etwas anderes wiederum wäre natürlich ein Fred-Comicband…

… ein Comicband! Wie sieht es denn damit aus?
Ungut. Ich habe vor einer Weile diverse Anfragen gestartet, doch ohne Erfolg. Allerdings lasse ich mich nicht entmutigen, denn die Zahl der Fred-Möger wächst kontinuierlich. Und irgendwann vielleicht sind auch diverse Verlage bereit, mir Milliardentausend Euro dafür zu bezahlen, daß sie ein Buch voller Freds drucken dürfen.

Besteht denn Bedarf?
Oh ja. Ich höre und lese oft genug, daß es Comicbüchlein etwas Feines wäre, etwas Handfestes. Ich bin zuversichtlich: Das klappt schon noch.

Woran scheiterte es bisher?
Naja, der Zeichenstil ist bewußt simpel gehalten, und die Comics sind nicht selten sehr banal. Mit Absicht. Mir gefällt Banalität, zumindest in dieser Form. Fred hat so etwas Naives an sich, daß ich ihn nie und nimmer mit weltpolitischen Themen konfrontieren wollen würde – ganz abgesehen davon, daß ich von Politik ohnehin wenig Ahnung habe.
Aber die fehlende Gesellschaftskritik, die fehlende Tiefe, gefällt oft nicht. Und daß es so aussieht, als könnte ich nur Kullern zeichnen.

Wo pflegst du zu zeichnen?
Meistens zu Hause. Allerdings habe ich, wenn ich weggehe, nicht selten Stifte und Papier dabei, so daß ich vorbereitet bin, auch inmitten von Freunden und Bekannten plötzlich zu zeichnen anzufangen. Das passiert aber eher selten, weil ich es nicht mag, wenn man mir über die Schulter schaut, während ich zeichne.
Aber im Prinzip ist es egal, solange ausreichend Licht vorhanden und eine einigermaßen bequeme Sitzposition möglich ist.
Ich habe in Magdeburg nach einer Art Künstlercafé gesucht, nach einer Lokalität, die möglichst nicht an der Straße, sondern in Grünnähe liegt, in der ich mich ungestört und ohne neugierige Blicke hinsetzen und der Krakelei widmen kann, während ich einen Kakao oder Tee schlürfe. Aber leider vergeblich.

Stören dich die Blicke anderer so sehr?
Naja, es ist vermutlich albern, aber ich habe sogar schon meine Mami ausgeschimpft, weil sie zu früh schaute. Andererseits bin ich durchaus imstande, die Umgebung auszuschalten und alle anderen zu ignorieren, während ich zeichne – oder nach einer Idee suche. Das klappt nicht stundenlang, aber immerhin lange genug.
Ich empfinde nur Blicke auf mein Bleistiftgekrakel als sinnlos, weil weder meine Schrift noch das Gezeichnete eindeutig erkennbar sind – und trotzdem wird es immer wieder versucht, in der Hoffnung, schon ein paar Sekunden früher als alle anderen auf das Blatt schauen zu können. Menschen sind albern.

Fred aber auch.
Natürlich. Albernheit fetzt ja auch. Daß Menschen albern agieren, ist nicht umsonst Teil der Fred-Comics. Am liebsten mag ich scheinbare Logik, die zu Ringschlüssen führt. Oder sich als unlogisch offenbart. Oder als Naivität. Fred ist genau der richtige, wenn es darum geht, dumme Fragen zu stellen, die er in seiner Einfachheit ernst meint und die sich als gar nicht so dumm herausstellen – oder eben als besonders sinnlos.

Heißt das, daß Fred dumm ist?
Sind Kinder dumm?
Nein, natürlich nicht. Fred schaut nur auf die Welt, ohne alle Zusammenhänge zu begreifen. Wir lachen über ihn, weil wir es besser wissen. Und da Fred letztlich ein Teil von mir ist, kommt es auch vor, daß er sich Fragen stellt, die ich selbst nicht zu beantworten imstande bin.

Fred ist ein Teil von dir. Heißt das, du bist auch naiv und albern?
Oh ja. [lacht] Natürlich nicht ausschließlich. Aber gerne.

Wenn Fred traurig ist, bis du es dann auch?
Manchmal. Aber eigentlich eher selten. Zuweilen ist es gar andersrum der Fall, und ich bin stolz darauf, mit miesester Laune einen guten Comic fabriziert zu haben. Aber ich bitte im allgemeinen darum, von Interpretationen abzusehen. Fred ist Kunstfigur genug, um seine eigenen Launen zu haben, die mit meinen wenig zu tun haben.
Als Fred wegen des Valentinstags betrübt war, fragte mich meine Omi, ob mit mir alles in Ordnung sei. Dabei berührt mich Valentinstag überhaupt nicht.

Weil du keine Freundin hast?
Keine privaten Fragen, bitte.
Mich berührt der Valentinstag nicht, weil er in meinen Augen überflüssig ist. Aber das zu thematisieren würde jetzt zu weit führen.

Wird Fred jemals ein Weibchen finden?
Vermutlich nicht. Irgendwie habe ich ein Problem damit, feminine Charaktere zu zeichnen. Die sehen immer gleich und ungut aus – und das will ich der holden Weiblichkeit nicht zumuten. Außerdem würde eine Frau das ganze Konzept durcheinanderbringen. Plötzlich ginge es ständig um Liebe und Beziehungen und damit verbundene Probleme. Und irgendwann kämen dann die Gleichberechtigungsfanatiker und würden sich darüber beschweren, daß der Comic nach Fred und nicht nach Frederike [oder wie auch immer sie heißen wird] benannt ist…
Auch sei darauf verwiesen, daß Fred nicht unbedingt reich bestückt ist. Vielleicht ist er ein maskulines Neutrum; wenn es so etwas gibt.

Ist der Käfer nicht weiblich?
Vom grammatikalischen Genus her: Auf keinen Fall. Und im Comic: Auch nicht. Zumindest nicht in meinem Kopf. Aber da ich den Comics keinen Originalton beifüge und der Käfer bisher nicht mit seinen Geschlechtsmerkmalen oder Paarungsgewohnheiten protzte [und das auch nicht tun wird], habe ich nichts dagegen, wenn Leser der Ansicht sind, der Käfer sei weiblich. Für mich ist er ebenso maskulines Neutrum wie Fred.

Das heißt, Sex wird niemals ein Thema des Comics sein?
Wenn, dann auf einer Metaebene. Alles andere ginge in die gleiche Richtung wie Weltpolitisches.

Kein Schweinkram also?
Nein, kein Schweinkram. In meinem Kopf hat der Comic etwas Kindliches. Da bleibt Sex außen vor.

Bist du prüde oder so?
[seufzt]
Willst du nicht ein paar technische Fragen stellen?

Na gut. Wie füllst du eigentlich den Hintergrund?
Mit dem Rechner. Ich zeichne mit Bleistift vor, dann mit Fineliner verschiedener Stärken nach, radiere weg, scanne ein, verbessere, was zu verbessern ist, und befülle dann den Hintergrund im Bildbearbeitungsprogramm. So spare ich – im Vergleich zu früher, als ich noch selbst ausmalte – nicht nur haufenweise Zeit, sondern auch Geld. Wenn ich nur an den Eddingverbrauch denke, den ich früher hatte…

Benutzt du Spezialstifte?
Nö, eigentlich nicht. Hauptwerkzeug sind die 0,4-Millimeter-Fineliner von Stabilo, die es überall zu kaufen gibt. Blöd ist nur, daß die nach einer Weile ausleiern und zu breit zeichnen. Im Augenblick benutze ich den S-Move, den ich geschenkt bekam, und von dem ich mir erhoffe, daß er sich gegen fette Linien verwehrt. Bisher klappt das ganz gut.
Ansonsten nehme ich gerne noch einen dickeren-Fineliner, der fast ein Filzstift ist. Ich bin da nicht so sehr anspruchsvoll und habe ein paar verschiedene hier rumliegen. Den dicken Stift benötige ich für die Umrandungen der Panels, für die fetten Buchstaben und diverse kleine schwarze Flecken, zum Beispiel Marienkäferpunkte.
Hin und wieder greife ich zu einem superdünnen Fineliner, beispielsweise 0,05mm. Aber eher selten.
Wichtig ist noch der Bleistift. Ich bevorzuge 2B- oder 3B-Bleistifte. Warum, weiß ich auch nicht so recht. Und einen weichen, weißen Radiergummi, der aber nicht schmieren darf.

Klingt ganz schön speziell.
Ist es aber nicht. Bis auf die superdünnen Fineliner gibt’s das alles in jedem x-beliebigen Laden. Ob man gut zeichnen kann, hängt nicht vorrangig davon ab, wie teuer oder genial die Stifte sind.

Du hast das Papier vergessen zu erwähnen.
Stinknormales Druckerpapier. Billiges. A4.

Und wie machst du das mit den Kästchen?
Ich fertige mir Vordrucke an; da sind die Linien der Panels hauchdünn, und ich zeichne sie dann mit einem dicken Fineliner nach. Ich mag es nicht, wenn die Umrandungen künstlich aussehen; andererseits ist es mir zuviel Arbeit, sie jedesmal neu ausmessen zu müssen.

Wenn du so ein genialer Künstler bist, warum benutzt du dann ein Lineal?
Ich habe nie behauptet, ich sei genial. Und wenn ich behaupte, ich sei ein Künstler, meine ich es eher ironisch. „Künstler“ ist ein Attribut, das man sich nicht selbst gibt. Oder erst, wenn unzählige andere es vorher an einen verteilten.
Zu deiner Frage: Ich benutze ein Lineal, weil es einfacher ist. Ich schaffe es, freihand eine einigermaßen gerade Linie zu zeichnen, doch sehe nicht ein, warum ich für eine niedere Ästhetik [in meinen Augen] mehr Aufwand betreiben soll. Der ganze Fred-Comic ist darauf angelegt, alles recht simpel zu belassen.

Aber Sprechblasen statt dieser eckigen Dinger wären schon schön.
Ja, wären sie. Allerdings habe ich den Dreh bei ihnen noch nicht ganz raus. Schließlich sollen sie nicht ganz vollgestopft aussehen. Trotzdem muß man alles lesen können. Aber sie dürfen auch nicht zu groß sein, damit sie nicht den gesamten Hintergrund verdecken…
Ich habe mit der Lineallösung angefangen; jetzt bleibe ich dabei.

War nicht mal im Gespräch, deine Schrift durch Computerschrift zu ersetzen?
Ja, das hatte ich mir mal so überlegt und extra dafür eine Frederick-Schriftart kreiert, die aus meiner Handschrift in Großbuchstaben besteht – sowohl normal als auch fett. Doch zum einen ist es einfacher, den Text per Hand in die Sprechvierecke zu schreiben, zum anderen sieht es auch natürlicher aus. Ich mag beispielsweise Comics nicht, die die häßliche Comic-Sans-Schriftart nutzen. Widerlich.
Mir wurde gesagt, daß meine Buchstaben lesbar seien – also bleibe ich dabei.

Was passiert, wenn du dir mal die Hand brichst oder so?
Mal schaun. Ich gehe vorerst davon aus, daß das nicht passiert. Und wenn es soweit sein sollte, dann werde ich sehen, was möglich ist und was nicht.

Bist du Rechts- oder Linkshänder?
Rechts.

Kannst du mit Links zeichnen?
Ich glaube nicht. Ich habe eine Zeitlang geübt, mit Links zu schreiben, doch sah das anschließend immer noch mies aus. Mit Zeichnungen wird das nicht besser sein, vermute ich.

Hast du für Notfälle vorgezeichnete Comics parat?
Nein. Es wäre sicherlich nicht schwer, da die Comics selten tagesaktuell sind, vorzuzeichnen, und beispielsweise für meinen Urlaub habe ich das auch getan. Aber wenn ich mal mehrere Comics an einem Tag zeichne und mir so ein kleines Polster schaffe, kann ich darauf wetten, daß ich dieses alsbald wieder abgebaut haben werde. Nicht umsonst erscheinen die meisten Comics erst in den späten Abendstunden eines Tages: Ich warte bis zur letzten Minute damit.

Ist das nicht ganz schön dämlich?
[seufzt]

Äh… Themawechsel: Würdest du gern fliegen können?
Keine Ahnung. Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Es würde sicherlich ein paar Dinge vereinfachen, doch ich komme ganz gut klar, ohne fliegen zu können. Es besteht also kein dringender Bedarf.

Aber Fred… Ich dachte, er wäre eine Projektion deines Wunsches, selbst naiv zu sein und fliegen zu können.
Genau. Und am liebsten esse ich Würmer.

Hast du schon mal Würmer gegessen?
Nein, noch nie. Aber ich habe schon mal eine Schnecke gegessen. Ohne Schneckenhaus, versteht sich.

Iiieh. Wieso denn das?
Naja, in einem Ferienlager in Spanien waren wir angeln und benutzten als Köder kleine Schnecken, die wir aus ihren Häusern holten. Irgendein Betreuer meinte dann, daß die Schnecken gut schmecken würden – also probierte ich. Aber die Schnecke war zäh und relativ geschmacklos. Nochmal würde ich es nicht machen.

Essen Fledermäuse überhaupt Würmer?
Nein, soweit ich weiß, sind die einzigen Würmer, die Fledermäuse vertilgen, Ohrwürmer – und dabei handelt es sich bekanntermaßen um jene Käfer, die auch Ohrenkneifer genannt werden. Aber da Fred einen Käfer als Freund hat, kann er natürlich keine solchen essen. Also mag er eben Würmer.
Ursprünglich hatte ich sogar überlegt, ihn Mäuse essen zu lassen; aber Würmer waren leichter zu zeichnen.
Künstlerische Freiheit nennt man das, glaube ich.

Also doch „Künstler“.
[seufzt]

Wärst du gerne berühmt?
Jaein. Ich möchte nicht berühmt sein. Aber wenn meine Werke bekannt [noch bekannter] werden würden, dann fetzte das schon.

Signierstunde mit Morast?
Och nö. Ich stehe nicht darauf, Autogramme geben zu müssen. Oder kleine Zeichnungen mit Grußwort anfertigen zu müssen. Tatsächlich wird hin und wieder der Wunsch an mich herangetragen, ich möge doch mal etwas Kleines zeichnen – in der letzten Zeit ging ich dazu über, mich erst zu weigern und dann, wenn das Drängen nicht nachließ, den Käfer zu zeichnen. Das geht wenigstens schnell – und die Gefahr ist gering, daß ich mich verzeichne.

Hast du denn Angst, daß die Leute merken können, daß du nicht zeichnen kannst?
Hehe. So ähnlich. Ich finde, daß Fred, aus seinem Umfeld herausgerissen, weniger Wirkung entfalten kann. Und überhaupt bin ich der öde Typ, der immer vorzeichnen will, mit Bleistift und so. Und bei einer Signierstunde hätte vermutlich niemand soviel Zeit abzuwarten, bis ich endlich mit meinem Procedere fertig bin. Außer natürlich, es kommen nur ein oder zwei Leute…
Ansonsten bin ich aber durchaus der Meinung, zeichnen zu können. Natürlich gibt es genug, die das besser können. Aber darum geht es nicht…

Warum nennst du dich eigentlich Morast, wo doch dein echter Name im Impressum steht?
„Morast“ hielt ich einst für ein schickes Wort [und halte es noch immer]. Damals war Fred noch gar nicht in Planung. Als ich dann die Comics in meinem, mit Morast unterzeichneten Weblog zu veröffentlichen begann, sah ich keinen Bedarf, das zu ändern.
Natürlich wäre es sinnvoll, stets irgendwo den eigenen Namen hinzukritzeln, damit alle wissen, daß ich es bin, der die Comics zeichnet. Aber nötig ist das meiner Ansicht nach nicht. Schließlich geht es um die Comics, nicht um mich.

Und wann ziehst du auf eine eigene Domain um?
Wenn ich mich mit WordPress&Co ausreichend auseinandergesetzt habe. Das gehört aber zu den Dingen, die ich schon ewig tun wollte, aber noch nie tat, weil ich sie nicht für wichtig genug hielt. Aber irgendwann…

Hast du irgendwelche Fred-Pläne? Beispielsweise einen Schluß oder eine neue Figur?
Nein, habe ich nicht. Ich freue mich auf die Folge 365 bzw 366, wenn Fred ein Jahr alt werden wird. Was in dieser passiert und ob ich sie irgendwie zelebrieren werden, weiß ich nicht. Geschenke nehme ich stellvertretend für Fred aber gerne entgegen – in der Seitenleiste rechts befindet sich ein Wunschlisten-Button. Auch sonst akzeptiere ich natürlich jederzeit Geschenke – beispielsweise als „Bezahlung“ für den Genuß des kostenlosen Comics…

Kannst du bitte zur Frage zurückkommen?
Äh… ja. Ich plane auf keinen Fall ein Ende. Wenn ich keine Lust oder keine Ideen mehr habe, höre ich auf. Doch im Augenblick ist derartiges nicht absehbar.
Eine neue Figur ist auch nicht wahrscheinlich. Hin und wieder werde ich mit Ideen bestückt, die irgendwelche Elefanten oder Vögel oder anderes enthalten. Doch mir liegt nicht viel daran, neue Figuren einzuführen. Es sind schließlich schon genug da – und trotzdem beschränke ich mich vorwiegend auf Fred und Käfer.
Übrige Pläne gibt es eigentlich auch nicht. Mit der Einführung der Fred-Liste, in der sämtliche bisher erschienenen Comics namentlich aufgeführt sind, habe ich schon etwas lang Geplantes erfüllt. Das muß erstmal reichen.

Aber die Liste ist auf dem Stand von vor einer Woche!
Jaja. Ich erneuere sie nicht alle zwei Minuten. Tut mir leid.

Ist dir zu mühsam?
Genau.

Bist du faul?
Vermutlich. Aber ich würde es „bequem“ nennen. Vermeidbaren Aufwand vermeide ich. [Klingt logisch, oder?] Das Konzept des Fred-Comics, so es jemals eins gab, beruht auf Einfachheit. Würde ich mich täglich dem hingeben, was möglich ist, so wäre ich wohl stets mehrere Stunden lang beschäftigt. So aber verzichte ich auf Diverses, das ich nicht für überwichtig halte – und mache mir weniger Arbeit. Allerdings bin ich trotzdem täglich bis zu einer Stunde nur mit Fred beschäftigt.

Aber geht dir dadurch nicht wichtige Lebenszeit verloren?
Hehe. „wichtige Lebenszeit“. Albern.
Natürlich habe ich dadurch ein bißchen weniger Freizeit. Aber ich schmeiße diese Zeit ja nicht auf den Müll – oder lasse sie verlorengehen. Nein, ich widme mich in dieser Zeit einer Sache, die mir Freude bereitet. Besser kann man „Lebenszeit“ kaum nutzen.
Das einzig Dohve ist, daß ich bei spontanen abendlichen Verabredungen nicht selten sage: „Aber ich muß noch einen Fred zeichnen…“. Jedoch sind meine Freunde allesamt Fred-Freunde und der Ansicht, daß es wichtig ist, daß ich den täglichen Fred auch weiterhin täglich veröffentliche.

Allerdings bist du manchmal zu spät dran.
Ja, bin ich. Trotzdem zeichne ich durchschnittlich einen Fred-Comic pro Tag. Und das ist, was ich machen wollte. Außerdem kennzeichne ich nachgereichte Comics damit, daß ich sie stets auf die Uhrzeit 23.59 Uhr zurückdatiere. Im Gegenzug sind automatisch veröffentlichte Comics auf 0.01 Uhr datiert.

Wäre es nicht leichter, nur alle zwei Tage einen Comic zu veröffentlichen?
Nein. Zum einen, weil ich dann mit meiner Zählerei durcheinander käme. Zum anderen aber, weil das Ersinnen und Zeichnen des Comics keine Sache ist, die leichter wird, wenn man sie seltener betreibt. Wenn ich wirklich Bedarf hätte zu pausieren, würde ich das tun.

Echt? Und deine Fans enttäuschen?
Äh… ja. Allerdings vermute ich, daß, wenn ich Pausenbedarf haben werde, auch ausreichend Grund dafür bestehen wird. Aber noch ist es nicht soweit.

Apropos „soweit“. Wann ist es endlich soweit, daß Fred-Merchandiseprodukte erscheinen?
Du kannst nicht einfach „apropos“ sagen, ein Wort von mir zitieren und dann das Thema wecheln. Das ist albern.

Jaja… Was ist nun mit Fred-Shirts und dergleichen?
Ich weiß, ich habe das vor Äonen versprochen. Doch nach einem ersten Rückschlag habe ich mich nicht wieder bemüht. Es steht auf meiner inexistenten To-Do-Liste, doch derzeit habe ich nicht genug Muße, mich darum zu kümmern. Nähme mir jemand diese Aufgabe ab, wäre ich durchaus sehr dankbar. Er oder sie bekäme auch einen Anteil am Gewinn – der allerdings recht niedrig ausfallen wird, da ich nicht daran interessiert bin, auf diese Weise haufenweise Knack zu machen.

Was wäre dein Traum, Fred betreffend?
Worüber ich mich freuen würde, wäre ein Frederick-Comicbuch. Wenn Fred dadurch einen höheren Bekanntheitsgrad erreichen würde, wäre das schon enorm.

Das war’s? Nichts mit In-Geld-Schwimmen und so?
Da Fred ja ein kostenloses Angebot bleiben soll, wird das wohl nichts. Wenn sich aber durch Fred die Möglichkeit ergibt, mit anderen Zeichenaufträgen Geld zu verdienen, dann würde ich das natürlich nicht ausschlagen. Immerhin hat mir der Comic hier in Magdeburg schon ein paar Möglichkeiten beschert.

Aber das kann doch nicht dein Traum sein: zu arbeiten…
Ich neige nicht dazu, von Geld und Luxus und derartigem zu träumen.

Sondern?
Private Frage. Du erinnerst dich?

Ja. Sorry und so.
Kein Problem.

Schön.

Glaubst du, daß Fred berühmt werden wird?
Keine Ahnung. Ich denke nicht darüber nach. Wenn anderthalb Milliarden Leute täglich auf die Webseite zugreifen, bekomme ich Probleme mit dem Traffic. Soviel ist sicher.

Hast du irgendwelche Zeichnervorbilder?
Nein, habe ich nicht. Nicht eigentlich. Es gibt eine Menge Leute, deren Stil oder Humor [oder beides] ich bewundere, aber sie sind mir keine Vorbilder. Ich eifere ihnen nicht nach. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen, versuche natürlich mich zu verbessern und bediene mich zuweilen abgeschauter Tricks, doch ich kann niemanden benennen, der mein absoluter Held ist. Muß ja auch nicht.

Wirst du von Musik oder anderem inspiriert?
Natürlich. Letztlich kann alles inspirierend sein. Allerdings sei eingestanden, daß es schwer fällt, im Schwarzmetallbereich Texte zu finden, die mich zu Fred-Comics animieren.

Was ist denn deine Lieblingsband?
Ich beantworte keinerlei Poesiealbums-„Lieblings…“-Fragen.

Und was ist deine favorisierte Band?
[seufzt]

Okay, okay, ich hör‘ schon auf.
Fein. Machs gut und so.

Äh… Wart‘ mal! Hallo…!?! HALLO!?!

Mist.

FFFfF: Herrlich

Heute ist der Tag toller Musik. Daher habe ich immens gute Laune. Mindestens.

Und so.


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P.S: Daß ausgerechnet am 22. der Comic 22:22 veröffentlicht wird, kann doch kein Zufall sein. Oder…?

[Im Hintergrund: Scream Silence – „Elegy“]

FFFfF: In letzter Zeit

Ich besitze, wie sich die meisten Leser sicherlich denken können. Dieser leistet mir bereits sei sieben jahren gute Dienste und steht neben dem Rechner auf dem Boden. Und neben ihm sammeln sich die Blätter.

Wenn ich etwas scanne, neige ich dazu, das Blatt auf dem Scanner liegenzulassen; meistens, weil ich es dort vergesse. Beim nachsten Mal also liegt zumeist ein bereit gescanntes Blatt auf dem Scanner, das ich rasch beiseite lege. Doch da ich nicht zu den ordnetlichsten Menschen dieses Erdenrunds gehöre, passiert es, daß sich allmählich ein Beiseitelegstapel formt, den ich täglich bereichere.

Irgendwann jedoch kommt der Zeitpunkt, an dem ich willens bin, den Stapel zu minimieren. Ich werfe weg, was weggeworfen, sortiere um, was umsortiert, hefte ein, was eingeheftet werden muß. Und jedesmal entdecke ich die Freude, die es bereitet, eigenes Werk zu betrachten:
Der Stapel ist stets voll von Zeichnungen, die ich für unterschiedlichste Anlässe anfertigte, voll von Krakeleien und sauber Ausgearbeitetem. Jene wiederum befinden sich auf Blättern mit Skizzen, mit Notizen, mit Ideen, mit Schmierrereien, mit Probedrucken…

Der Stapel ist angefüllt mit meinem Leben, und lächelnd lasse ich Blatt für Blatt durch meine Hände gleiten…

Und so.


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[Im Hintergrund: Mercenary – „11 Dreams“]

Zwiebelschalen

Now I Walk alone
Naked to the bone
My heart has fled far from me
Until another day
I find the one
Who looks beyond the eyes in me

My Dying Bride – „The Deepest Of All Hearts“

Früher war ich der Ansicht, Menschen trügen immerfort Masken, hinter denen sie ihr wahres Ich verstecken. Ich glaubte, daß jede Begegnung mit anderen ausreiche, um sich selbst mit einer Maske bedecken zu wollen, sei es aus Anpassungsgründen, um Gefallen erregen, Sympathien gewinnen zu wollen, sei es, um nach außen hin jemanden darzustellen, der imposanter, beeindruckender ist als das wahre Ich oder sei es, um sich selbst zu schützen, abzugrenzen, die Welt außen vor zu halten. Der Mensch trägt Masken, die wie Zwiebelschalen sein wahres Ich verbergen, glaubte ich zu wissen.

Ich selbst neigte eher dazu, mich zu schützen. Schwarz bedeckte meinen Leib, und ich floh zu gerne nach Innen, um inmitten von Menschen das Alleinsein zu suchen. Ich baute Mauern und erwartete den Tag, an dem jemand käme, um sie einzureißen, um die lächerliche Fassade, hinter der ich mich versteckte, zu durchschauen, jemand, den [eigentlich: die] mein Äußeres, meine Maskerade nicht interessierte, die das wahre Ich hinter all den Zwiebelschalen zu suchen bereit war, ein Ich, das vielleicht noch nicht einmal ich selbst wirklich kannte.

Ich glaubte fest daran, daß es Situationen gibt, in denen es keiner Masken bedarf, Menschen, bei denen jeder Schutz, jedes Nicht-Ich, unnötig wäre, hoffte, einen solchen Menschen zu finden, der das wahre Ich schätzen würde, so sehr, daß es mir tatsächlich gelingen könnte, ich selbst zu sein.

Die Theorie der Masken, die sich zwiebelschalengleich um das eigentliche, zu erkennende Ich legen, verwarf ich längst, obgleich ich sie nie für falsch hielt. Nur für unzureichend, ungenau.

Versuche ich heute, ähnlich zu denken, so frage ich mich zunächst, ob die Vorstellung eines „wahren Ich“ nicht albern ist. Doch das ist sie nicht; vermutlich ist dieses Ich inkonstant und schwammig, aber es existiert. Jedoch verbirgt es sich nicht irgendwo in den Tiefen des eigenen Seins, sondern ist stetig vorhanden, pulsiert an der Oberfläche des eigenen Tun und Handelns, des Denkens und Redens, ist stetig präsent – wenn auch nur in Stücken.

Ich gelangte zu Ansicht, daß die Masken existieren, daß man aus diversen Gründen dazu gezwungen ist, Masken zu tragen, sich zu verstellen – oder freiwillig sich selbst entfremdet. Aber all dieses angebliche Nicht-Ich-Sein gehört zum wahren Ich, alle Masken in ihrer Gesamtheit bilden einen Teil des Ich, vielleicht sogar einen großen.

Sich zu verstellen bedeutet also noch immer, Ich zu sein, zeigt man doch durch die Maskerade einen Teil seiner Selbst, und sei es nur den, der sich gern maskiert. Sich zu entfremden ist demnach nicht möglich; man trägt nur Teile des Ichs nach außen, die in ihrer Gesamtheit vielleicht schon erahnen lassen, was sich hinter den Masken, hinter den durchaus existenten Zwiebelschalen verbirgt. Zu versuchen, alle Mauern zu durchbrechen, hinter die Augen zu schauen, ist demnach nicht von oberster Priorität; zuweilen reicht schon das Betrachten der Mauern allein, um einschätzen zu können, wie das dahinter versteckte Gebäude beschaffen ist.

Die Konsequenz aus diesem Denken ist eindeutig: Ich bin Ich, egal, was ich tue.

Mit dem Einverleiben der Masken in das Ich fand ich einen Teil meiner selbst, erkannte das, was ich bin und tat, wie ich mich nach außen hin gab, wie ich redete und dachte, an und begriff auch, welche Wirkung diese Maskerade, hinter der ich auf Entdeckung wartete, entfaltete. Meine Maskerade ist ein Teil von mir, begriff ich, und begann, Mauern abzubauen. Nicht alle, bedarf es noch eines ausreichend großen Abstandes zwischen mir und der Welt, um flüchten zu können, doch genug, um mich selbst zu erleben, wie ich gesehen, akzeptiert, verachtet und betrachtet werde.

Das Spiegelbild meiner Selbst in den Augen anderer hatte mich immer erschreckt, weil sie nur die Masken zu sehen imstande gewesen waren. Es erschreckt mich noch heute, wenn die Blicke abgleiten und nicht sehen wollen, was unter der ersten Zwiebelschicht liegt. Doch mittlerweile bin ich imstande zu begreifen und zu akzeptieren, welches Bild ich in die Welt werfe, bin imstande es zu ändern, zu formen, je nachdem, welchen Eindruck ich zu hinterlassen wünsche, bin imstande, Mauern, meine Mauern, selber einzureißen, mich dem Sein zu öffnen, anstatt auf es irgendwo in meinen Tiefen zu warten.

Sehe ich andere, mich Interessierende, will ich mehr erkennen als nur das Stück Mauer, das vor mir liegt. ich möchte ringsumgehen, betrachten, tiefer blicken. Andere sind auch nur sie selbst, selbst wenn sie sich verleugnen.

Der Blick auf die Mauer reicht niemals, um den Menschen, das wahre Ich, vollständig zu erfassen, doch vielleicht reichen dafür auch nicht Jahre intimster Anteilnahme. Bedenke ich, welche Facetten zu zeigen ich imstande bin, versuche ich zu erfassen, welche Seiten es an mir gibt, die ich mag oder nicht mag, die ich zu wenig oder zu gut kenne, fällt es leicht zu akzeptieren, daß das Außen nur ein Teil des Innen ist, vielleicht nicht der größte, bedeutsamste Teil, doch ein Teil, der Aufschluß zu geben vermag, der bereits zu verraten imstande ist, ob hinter den Mauern ein Ich wartet, das zu entdecken sich lohnt.

[Im Hintergrund: Agalloch – „Ashes Against The Grain“]

FFFfF: Gezwungen

Wow, was für ein unnützer Tag. Immerhin war das Mittagessen ein Gutes. Ansonsten aber beschäftigte ich mich vorwiegend mit Schlafen und Lesen. Und ich freue mich schon wieder auf mein Bett, auf daß der morgige Tag produktiver sein möge.

Und so.


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[Im Hintergrund: Amon Amarth – „The Fate Of Norns“]

FFFfF: Der Gärtner

Ich überlege gerade, wie ich auf den heutigen Comic kam und bemerke, daß ich mich nicht daran erinnern kann – und das, obwohl es keine zwei Stunden her ist. Sollte ich mir deswegen Sorgen mache…?

Und so.


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[Im Hintergrund: Sentenced – „The Funeral Album“]

FFFfF: Das Geheimnis

Langsam nimmt es Überhand: Die bereits erwähnte liebe Kate schuf gestern mit einer Bemerkung den heutigen Comic, naja zumindest dessen Pointe. Ich bin ihr also mal wieder zu Dank verpflichtet.

Die gestern veröffentlichte Frederick-Liste [siehe Seitenleiste] konnte übrigens bereits Erfolge aufweisen.

Und so.


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[Im Hintergrund: Nocte Obducta]

FFFfF: Kompaß

Es sei der lieben Kate gedankt, daß sie durch einen Tippfehler [„ernorden“ statt „ermorden“] für die Eingebung zum heutigen Comic sorgte…

In der Seitenleiste findet man ab sofort die Frederick-Liste, eine pdf-Datei, die Datum, Nummer und Titel sämtlicher bereits erschienener Fred-Comics beinhaltet.

Die Erstellung dieser Liste offenbarte mir, daß ich die Nummer 324 vergessen hatte, was aber nicht weiter tragisch ist, weil ich einfach alle nachfolgenden Comics – so viele waren es ja glücklicherweise nicht – umnumerierte. Falls sich trotzdem noch Fehler finden, möge mir Bescheid gesagt werden.

Auffällig ist, daß ich tatsächlich diverse Titelnamen wiederholte, ohne mir dessen bewußt gerwesen zu sein…

Und so.


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P.S: Ich hoffe, daß sich die Darstellungsprobleme mittlerweile erledigt haben. Wenn nicht, teilt es mir mit, so daß ich wieder eine Ausweglösung einrichte.