Vista ganz kompliziert

Während Spreeblick und andere längst orakelten, daß die offensichtlich wenig durchdachte Namenswahl für das nächste Microsoft-Betriebssystem allerhand Rechtsstreitigkeiten mit sich ziehen wird, berichtet SpOn erst heute darüber, daß „Vista“ als Firmen- oder Produktname längst unzählige Male vergeben ist.

In einer hübschen Bildergalerie führt SpOn neun Beispiele an, die belegen sollen, wie verbreitet der Name „Vista“ weltweit bereits ist, jedoch auch zeigen, daß zuweilen komplizierte Dinge wie The Visual Statistics System zu kompliziert sind:

Nachtwandel

Es ist kurz nach vier, als ich erwache. Ich weiß davon nichts, vernehme nur das laute Klopfen der Regentropfen an meine Fensterscheibe, direkt neben mir. Plötzlich wird das Zimmer hell erleuchtet, verdunkelt sich wieder. Ein Grummeln folgt nur Sekunden später.
‚Gewitter.‘, denke ich und freue mich.

Vergnügt lausche ich dem Klang des Regens, der immer intensiver zu werden scheint. Ich fühle mich geborgen, gemütlich, liege lächelnd in meinem Bett und starre an die Dekce
Die Blitze kommen näher, doch das kümmert mich nicht.

Durch das angekippte Fenster dringen ein paar kalte Tropfen in mein Zimmer, benetzen mein Gesicht. ‚Regen ist schön.‘, stelle ich vergnügt fest und überlege, ob ich mich anziehen, rausgehen sollte, im Regen spazieren.
Ich entscheide mich dagegen, gebe mich meiner Müdigkeit hin, schließe die Augen und will wieder schlafen.

Mein Fahrrad fällt mir ein, das ungeschützt im Hof herumsteht und dem Regen ausgeliefert ist. Der Lenker ist leicht angerostet und auch einzelne Schrauben korrodieren bereits. Auch mein Schloß weigert sich in letzter Zeit zuweilen, ordnungesnäß zu funktionieren.
‚Noch mehr Regen tut ihm bestimmt nicht gut.‘, stelle ich fest und überlege, ob ich das Rad in den Keller bringen sollte.

Ich bleibe liegen, doch finde keinen Schlaf. Das Bild des rostenden Fahrrads läßt mich nicht los, sitzt in meinem Schädel und bedrängt mich. Ich gebe mich nicht geschlagen, schließe die Augen noch fester, versuche, an anderes zu denken. Vergeblich.
‚Ich werde keine Ruhe finden, bis ich das Fahrrad in den Keller gebracht habe.‘, mutmaße ich. Doch ich will nicht.

Nach einer geraumen Weile gebe ich auf, erhebe mich, werfe mir einige Klamotten über, suche meinen Schlüssel, schleiche durch die Wohnung, ohne das Licht anzuschalten.
Das Treppenhaus ist ruhig und dunkel. Meine Schritte schallen überlaut durch den Gang. Ich brauche kein Licht, nehme langsam Stufe für Stufe.

‚Wie irreal.‘, stelle ich fest. Nachts um vier durch das Treppenhaus zu schleichen, erscheint mir unwirklich. Die ganze Situation wirkt auf mich, als wäre sie einer fremden Welt entsprungen. Fast kann ich mich selbst beobachten, wie ich die Treppen hinuntergehe, als sähe ich nur einen Film, läse nur ein Buch, dessen Protagonist zufälligerweise Ähnlichkeiten zu mir aufweist.

Ich betrete den Hof. Das stille Treppenhaus hat mich den Regen fast vergessen lassen. Doch hier höre ich ihn, rieche ihn, er ist allgegenwärtig. Das Donnergrummeln dröhnt aus weiter Ferne, die Tropfen klatschen wild auf meinen Körper.

Ich gehe langsam, träge, genieße die Nacht, das Naß. An die Mauer gelehmnt erwartet mich mein Farrad, mit Tropfen übersät, fast ungeduldig.
„Ich bin ja da.“, murmle ich – wie zu einem traurigen Kind und trage es vorsichtig in den Keller.

Die Stufen nach oben nehme ich gar nicht mehr wahr. Ich schließe auf, ziehe die Schuhe aus, gehe ins Bad. 4.22 Uhr. ‚Zeit zu schlafen‘, denke ich müde und lege mich wieder hin, mit gutem Gewissen.
Sofort schlafe ich ein.