Die Schaufensterscheibe spiegelte mein Äußeres wider. Ich lächelte mir zu.
‚Wenigstens einer, der lächelt.‘, freute ich mich und dachte an die grimmigen Gesichter auf den Straßen. Runzelfalten und herabhängende Mundwinkel, wohin das Auge blickte.
Sicherlich, dem Himmel fehlte die Sonne. Doch auch dem Herzen?
Ich riskierte einen zweiten Blick. Das Schaufensterscheibengesicht lächelte noch immer. Die dazu gehörige Gestalt stiefelte mit federnden Schritten durch die Welt, zielgerichtet, doch gemächlich.
‚Heute gefalle ich mir.‘, stellte ich fest.
An der Ampel blieb ich stehen, gesellte mich unter die wartenden Menschenmassen, warf einen Blick zurück auf das lächelnde Wesen im Schaufenster.
‚Schlaksig.‘, kam es mir in den Sinn.
Das Wort gefiel mir, fühlte sich gut an, schien zu passen.
Die Ampel schaltete auf Grün, und eine schlaksige Gestalt schlenderte lächelnd über die Straße.
–
Das Wort des heutigen Tages sei also schlaksig.
Offensichtlich besitze ich eine Vorliebe für Wörter, bei denen sich Klang und Bedeutung perfekt zusammenfügen…