Ich liebe es aufzuwachen. Zumindest manchmal.
Schon häufig kam mir der Gedanke, wie toll es sein muß, sich einfach mal den Wecker zwei Stunden zu früh zu stellen, mitten in der Nacht aus den schönsten Träumen gerissen zu werden, verärgert die ersten Laute des Tages zu murmeln [„Och nö…“], mit verklebten Augen einen Blick auf das vermaledeite Klingelding zu werfen – und dann erfreut festzustellen, daß man noch zwei Stunden Schlaf übrig hat, sich fröhlich grinsend wieder in die Kissen zu kuscheln und erneut ins Traumland zu entschwinden.
Denn das Schönste am Aufwachen ist eindeutig das Weiterschlafen.
Ähnlich agierte ich heute morgen. 8 Uhr klingelte der Wecker. Zeitiger durfte er nicht, denn da ich es auf diversen Gründne niemals schaffe, vor Mitternacht zu Bett zu gehen, verblieben mir so immerhin acht Stunden wahrlich nötigen Schönheitsschlafs.
Der Wecker klingelte, pentetrant, nervig, viel zu laut. Ich stellte ihn ab, drehte mich um. Nur noch ein paar Minuten. Nichts drängte, kein Termin, zumindest kein echter. Es gab genug Arbeit, die auf mich wartete, doch all das konnte ich vorerst vergessen, ignorieren und mich mit geschlossenen Augen der Tatsache erfreuen, daß mein Bett vor allem in den Morgenstunden unglaublich bequem ist.
Der Nachteil am Weiterschlafen ist das Aufwachen. Besser: Das Aufstehen-Müssen. Kein zweiter Wecker erinnerte mich daran, daß ich schon wieder eingeschlafen war, daß ich im Begriff war, den Vormittag unnütz verstreichen zu lassen.
Halb zehn öffnete ich die Augen, war plötzlich wach – und kreativ. Ideen für meine Studienarbeit schossen durch meinen Kopf, wollten niedergeschrieben werden. Neuer Tag, ich komme!
Irgendwo in den Tiefen meines Geistes erklang Edguy mit „Tears Of A Mandrake“, und ich wippte den Kopf ein wenig im Takt, bis ich mich endgültig erhob und unter der Dusche verschwand.
Guten Morgen, Welt.